Schnelles Eingreifen über Innenangriff und die Drehleiter verhindert Dachstuhlbrand

14:49 Uhr, Vollalarm für die Feuerwehr Gerolzhofen. Im vierten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Martin-Luther-Straße in Gerolzhofen stiegen Flammen und Rauch auf einem Balkon empor.

Da sich noch Menschen in dem Gebäude befanden, löste die ILS Schweinfurt mit dem passenden Schlagwort ,Rauchentwicklung im Gebäude, Person in Gefahr‘ den Alarm aus.
Der Löschzug – erweitert durch die weiteren Löschfahrzeuge der Gerolzhöfer Wehr – rückte umgehend an. Bereits auf Anfahrt ließ sich die Einsatzstelle durch die aufsteigende Rauchsäule lokalisieren.
Die durch den ersteingetroffenen Führungsdienst erkundete Lage vor Ort erforderte weitere Atemschutzgeräteträger, weshalb ein direkter Nachalarm für die Freiwillige Feuerwehr Dingolshausen erfolgte.

Da sich die Mieter der umliegenden Wohnungen noch nicht alle in Sicherheit befanden, räumte die Polizei Unterfranken zusammen mit der Feuerwehr das Gebäude.
Die unter schwerem Atemschutz ausgerüsteten Angriffstrupps besetzten die positionierte Drehleiter mit Rettungskorb und rückten parallel über das Treppenhaus zur verrauchten Wohnung, die sich entgegen der Erstmeldung im dritten Stockwerk des Hauses befand, vor.
Eine Personenrettung war zum Glück nicht erforderlich, jedoch brachten die Kräfte einen Hund aus der Wohnung ins Freie.
Mit einem Strahlrohr löschte man in der Wohnung befindliche Brandstellen, über die Steigleitung der Drehleiter bekämpfte man den Balkonbrand von außen. Durch das schnelle Eingreifen unterband man das Übergreifen der Flammen auf den Dachstuhl. Im Verlauf deckte die Drehleiterbesatzung die angrenzenden Dachziegel ab und löschte weitere Glutnester.
Anschließend unterstützte die Feuerwehr Gerolzhofen die Poliezi bei der Dokumentationsarbeit. Hier kam auch die Drohne der Feuerwehr Gerolzhofen zum Einsatz, die das Bildmaterial der Normal- und Wärmebildkamera direkt an den Einsatzleitwagen der Gerolzhöfer Feuerwehr übertrug.
Nach Kontrolle der Wohnung mit der Wärmebildkamera auf Hitzequellen und Belüften der Räumlichkeiten übergab die Einsatzleitung die Schadensstelle an die Polizei.

Die Bewohner versorgte der Rettungs- und Notarztdienst. Die Wohnung ist aufgrund des Brandgeschehens unbewohnbar.

Die umfangreichen Aufräum- und Reinigungsarbeiten der mit giftigen Rauchgasen versetzten Geräte und Einsatzkleidungen zogen sich bis in den späten Abend.

(wahleran/FFGEO)

Drohne einsatzbereit – neue Führungsmittel im Einsatzleitwagen installiert

Seit kurzem ist die Drohne der Feuerwehr Gerolzhofen bei der ILS Schweinfurt einsatzbereit gemeldet. Auf konkrete Anforderung kann diese über eine separate Funkmelderschleife zu Einsätzen alarmiert werden.

Um den Mehrwert der integrierten Dualkamera mit Restlichtverstärkung und Wärmebildkamera zu steigern, installierte man in Eigenleistung umfangreiche Möglichkeiten der Bildgebung.

Über einen WLAN-Sender an der Fernsteuerung der Drohne lässt sich das Kamerabild in Echtzeit in den ELW der Feuerwehr Gerolzhofen übertragen, der auf dem Dach mit einer LTE- und WLAN-Antenne aufgerüstet wurde.
Dem Führungsdienst ist es so möglich, im Einsatzleitwagen über einen der beiden schwenkbaren 24-Zoll-Monitore die Sicht aus der Drohne zu verfolgen. Der andere Monitor dient zeitgleich als Arbeitsplatz mit einer Internetverbindung.
Doch nicht nur in den Innenraum, auch nach außen ist eine Wiedergabe der Bilder möglich. Auf dem Stativ, das eigentlich für eine Lichtbrücke verwendet wird, lässt sich ein 32-Zoll-Monitor aufstecken und mittels HDMI-Verbindung und Stromversorgung aus dem Führungsfahrzeug betreiben.
Die komplette Technik kann mit Bordstrom versorgt werden. Über den im Geräteraum verlasteten 3kVA-Genarator wird dennoch zeitnah eine externe Einspeisung über die Ladehalterung am Fahrzeug hergestellt.

Den ausführlichen Bericht über die Drohne finden Sie hier.

Den Einsatzleitwagen 1 können Sie in Unserer Fahrzeugübersicht oder direkt hier einsehen.

Neuer Mannschaftstransportwagen

Wer Unsere Facebook-Seite aufmerksam verfolgt, hat Unsere neue Ersatzbeschaffung bereits bei ihrer Feuertaufe entdeckt:

Kürzlich konnte die Feuerwehr Gerolzhofen als Ersatz für ein 17 Jahre altes Fahrzeug, dass den technischen Anforderungen nicht mehr entspricht, einen neuen Mannschaftstransportwagen (MTW) in Dienst stellen.

Das Einsatzfahrzeug vom Typ ‚Ford Custom Tourneo‘ dient vornehmlich dem Transport von Material und Personal sowie als Zugfahrzeug für Feuerwehranhänger. Ohne feste Beladung ist der Mannschaftstransportwagen für vielseitige Logistikaufgaben einsetzbar. Gerade in der Jugendausbildung ist der MTW unverzichtbar.

Das Fahrzeug verfügt über eine LED-Sondersignalanlage mit integrierten Arbeitsscheinwerfern und Heckwarnanlage sowie Frontblitzer. Die akustische Warneinrichtung ist verdeckt eingebaut, um die Lärmbelastung in der Fahrgastzelle während der Einsatzfahrt zu minimieren und die optische Komponente aerodynamisch zu halten. Im Mannschaftstransportwagen finden acht Personen Platz, die über Schiebetüren auf beiden Seiten ein- und aussteigen können.

Das Fahrzeug erhält zukünftig noch eine Folierung, die sich in das Corporate Design der Feuerwehr Gerolzhofen einfügt.

 

Unseren kompletten Fuhrpark können Sie hier einsehen.

Die Fahrzeuge, die Uns bis zu ihrer Ausmusterung treue Dienste geleistet haben, finden Sie hier.

Gefahrgut-, Brandeinsatz und technische Hilfeleistung – drei Einsätze am Freitag erforderten Spezialgerät der Feuerwehr Gerolzhofen

Den Auftakt von einer Einsatzserie am Freitag bildete die Beseitigung einer Kraftstoffspur in der Hauptstraße in Rügshofen, die mit dem modularen Rollcontainer ‚Ölspur‘ des Tragkraftspritzenfahrzeuges-Logistik abgearbeitet wurde.

Gegen 15:15 Uhr erreichte dann das Hilfeersuchen einer Hausbesitzerin in Dingolshausen die Integrierte Leitstelle Schweinfurt. Infolgedessen löste die ILS Vollalarm für die Feuerwehren Gerolzhofen und Dingolshausen mit dem Schlagwort ‚Brand/Rauchentwicklung im Gebäude’ aus. Glimmende Schlacke aus einem Kamin war ursächlich für eine Verrauchung des Gebäudes. Die mit schwerem Atemschutz ausgerüsteten Einsatzkräfte untersuchten das vermeintliche Brandgut mit der Wärmebildkamera und stellten deutliche Wärmesignaturen fest. Um die Räumlichkeiten wieder bewohnbar zu machen, belüfteten die Feuerwehren das Gebäude abschließend mit einem Hochdruckbelüftungsgerät und nahmen Messungen mit dem Mehrbereichs-Gasmessgerät aus dem Einsatzleitwagen der Feuerwehr Gerolzhofen vor, die normale Werte ergaben. Die weitere Abarbeitung übernahm die Freiwillige Feuerwehr Dingolshausen.

Kaum zurück am Gerätehaus folgte ein weiterer Alarm. Um 15:57 Uhr forderte der Rettungsdienst zu einer Personenrettung die Drehleiter mit Rettungskorb der Feuerwehr Gerolzhofen an. Nach einer unschlagbaren Ausrückezeit war die Einsatzstelle am Ortsrand schnell erreicht. Noch während der Übergabe durch das Rettungsdienstpersonal brachte sich die DLK in Position und Anleiterbereitschaft. Allerdings war nach Absprache nur Personal zur Tragehilfe notwendig, die einen Einsatz des Hubrettungsgerätes nicht erforderte.

Unterstützung aus der Luft – Feuerwehr Gerolzhofen nimmt neue Drohne in Betrieb

Nicht nur die Fahrzeugtechnik wird auf dem aktuellem Stand gehalten – auch die Einsatzmittel werden den ständig wachsenden Anforderungen angepasst.

Ein Hexacopter vom Typ ‚Yuneec H520E‘ wird die Einsatzkräfte demnächst bei der Bildgebung und Erkundung aus der Luft unterstützen. Das hochpräzise Fluggerät findet bei verschiedenen Aufgaben seine Verwendung.

Die integrierte Dualkamera ‚E20Tvx Radiometric Camera‘ mit Restlichtverstärkung und Wärmebildkamera am Gimbal der Drohne liefert mit einer Auflösung von 640×512 gestochen scharfes Bildmaterial zur Fernsteuerung und zum Beobachtungsmonitor. Durch ihre radiometrischen Eigenschaften wird eine 20-fach höhere Sensitivität als beim menschlichen Auge erreicht. Bei Brandbekämpfungen und Sucheinsätzen können hier die Wärmesignaturen in verschiedenen Farbspektren deutlich visualisiert und gemessen werden. Dies ermöglicht ein effizienteres und sicheres Arbeiten mit gezieltem Personaleinsatz am Schadensort.
Die Bild- und Videoaufnahmen aus Normal- und Thermalsicht werden parallel zu den Anzeigegeräten am Boden übertragen. Durch vier austauschbare Akkus, die vor Ort im Einsatzleitwagen 1 der Feuerwehr Gerolzhofen geladen werden, ist ein dauerhafter Flugbetrieb ohne Ladezeitunterbrechungen möglich. Aus technischer Sicht beträgt die Reichweite des Hexacopters ca. 2000 Meter, die Flughöhe 500 Meter.

Aktuell bilden sich die Drohnenpiloten im Selbststudium über die rechtlichen und technischen Grundlagen aus und belegen eine Prüfung beim Luftfahrtbundesamt. In den kommenden Tagen finden nach bestandener Prüfung dann die Einweisungen auf die Drohne und Übungsflüge auf dem Gelände der Feuerwehr Gerolzhofen statt.

Vielen Dank an die Stadt Gerolzhofen für die reibungslose Unterstützung bei der Beschaffung!

Realbrandausbildung

In der vergangenen Woche ergab sich für acht Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Gerolzhofen die Möglichkeit, an einer Realbrandausbildung teilzunehmen.

In einer mit Festbrennstoffen befeuerten Containeranlage können realitätsnah Brände und die damit verbundenen, hohen Temperaturen erzeugt werden.
Unter Anleitung durch eine Fachfirma übten die Trupps das taktische Vorgehen und die Brandbekämpfung in verschiedenen Szenarien.
Beispielweise galt es, bei Nullsicht und Temperaturen um 200° Celsius durch eine Kriechstrecke vorzugehen und Räumlichkeiten nach Personen oder potenziell gefährlichen Gegenständen abzusuchen.

Die Szenarien besprach die Übungsleitung im Nachgang ausführlich mit den eingesetzten Teams. Eigene Erfahrungen und Erkenntnisse sowie Fehler sprach man an und festigte so das vorhandene und dazugewonnene Wissen.

Diese unverzichtbare Ausbildungsmöglichkeit trägt maßgeblich zur Sicherheit der Einsatzkräfte im Brandeinsatz bei.

Vielen Dank an Unsere Patenwehr, die Freiwillige Feuerwehr Stadt Volkach für die Einladung und Organisation sowie der Firma Atemschutz Röser für das Training!

Wichtiger Schritt zur Hygiene nach dem Einsatz – Fliesen-Meisterbetrieb Andreas Schmitt aus Gerolzhofen spendet Trainingsanzüge

Nach einem Einsatz unter schwerem Atemschutz sind die Schutzkleidungen der Atemschutzgeräteträger versetzt mit Rußpartikeln durch Rauchgase und anderen giftigen und gesundheitsgefährdenden Stoffen.

Um die Exposition der Feuerwehrkräfte mit diesen Stoffen so gering wie möglich zu halten, muss die Kleidung nach erfolgtem Einsatz zügig gewechselt werden.

Dies kann nun durch zehn gespendete Trainingsanzüge des Gerolzhöfer Fliesen-Meisterbetriebs Andreas Schmitt direkt an der Einsatzstelle erfolgen.

Die verschmutzte Einsatzkleidung wird danach luftdicht verschlossen zum Gerätehaus transportiert und in der eigenen Industriewaschmaschine gereinigt und wiederaufbereitet.

Im Bild (hintere Reihe v.l.n.r: Gerätewart Markus Gürsching, Fliesenmeister Andreas Schmitt mit Sohn Philipp, die Gerätewarte Rouven Matt und Daniel Fella; vorne v.l.n.r. Erster Kommandant Roland Feller mit Leiter des Atemschutzes Albin Dittmeier)

Nachwuchs gesucht – Feuerwehr zeigt Realschülern Ihr Leistungsspektrum

Einen etwas anderen Unterrichtstag durften rund 180 Schülerinnen und Schüler der nahe gelegenen Realschule Gerolzhofen heute erleben. In mehrere Gruppen aufgeteilt besuchten die 7.- und 8.-Klässler für jeweils 1,5 Stunden die Feuerwehr Gerolzhofen.

Beginnend mit einer Präsentation über die vielfältigen Aufgaben der Gerolzhöfer Feuerwehr, führten Kommandant Roland Feller und Jugendwart Martin Zink die Schüler durch das Gerätehaus, vorbei an Fuhrpark und Atemschutzwerkstatt.

Da die Feuerwehr sehr praktisch veranlagt ist, durften die Schüler anschließend die Geräte genauer unter die Lupe nehmen. Unter der Anleitung von Johannes Vogt und Andreas Wahler bedienten die Jugendlichen den hydraulischen Rettungssatz. Für einige bot sich auch die Gelegenheit, eine Fahrt mit der Drehleiter durchzuführen. In luftigen Höhen konnten die Schüler Ihre Blicke über das leider noch etwas neblige Gerolzhofen schweifen lassen und auch selbst Mal Hand an die Joysticks legen.

Zum Abschluss waren die Schüler eingeladen, ein Erinnerungsfoto mit der Fotobox zu schießen (und direkt auf Ihr Smartphone herunterzuladen, die Uns Beyer’s Fotobox dankenswerterweise zur Verfügung stellte.

Vielen Dank an die Lehrkräfte sowie der Leitung der Realschule Gerolzhofen für die unkomplizierte Abwicklung!

Alle Interessenten sind herzlich eingeladen, bei einer der nächsten Jugendübungen unverbindlich teilzunehmen.

Trauer um Ersten Polizeihauptkomissar Michael Hußlein

Wir trauern um den plötzlichen Tod des Leiters der Gerolzhöfer Polizeiinspektion, Erster Polizeihauptkomissar Michael Hußlein.

Wenn auch immer einem Kollegen von Uns etwas zustößt, trifft das Uns alle!

Liebe Angehörige des Verstorbenen und Kollegen der Polizeiinspektion Gerolzhofen, Wir sind in Gedanken bei Euch! Wir wünschen viel Kraft bei der Trauerbewältigung.

Als Zeichen der Verbundenheit tragen Unsere Einsatzfahrzeuge in den kommenden Tagen Trauerflor.

‚Wir helfen Rech‘ – ein außergewöhnliches Aktionsbündnis der freiwilligen Feuerwehren aus Gerolzhofen, Schwebheim und Unterspiesheim

‚Gott zur Ehr‘, dem Nächsten zur Wehr‘: unter diesem Motto rücken die freiwilligen Feuerwehren zu ihren Einsätzen und Hilfeleistungen aus. Sie Retten, Löschen, Bergen und Schützen. Eine dieser Feuerwehren ist die Wehr der Ortschaft Rech in Rheinland-Pfalz.
Doch seit der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 hat sich für die Feuerwehr Rech sowie für die Bürger alles verändert.

Eine noch nie dagewesene Flutwelle nach Starkregenfällen riss alles mit sich, was sich auf dem Weg des Wassers befand. Menschenleben, das Hab und Gut vieler Einwohner sowie sämtliche Infrastruktur fielen dem Hochwasser zum Opfer. Auch das Recher Feuerwehrgerätehaus mit nahezu allen Gerätschaften und Ausrüstungsgegenständen zerstörte die Flut komplett.

Darauf wurde auch der Kreisbrandinspektor Alexander Bönig, der für den südlichen Landkreis Schweinfurt zuständig ist, aufmerksam. Er rief das Aktionsbündnis ‚Wir helfen Rech‘ ins Leben und nahm Kontakt mit dem örtlichen Bürgermeister und dem Wehrführer auf. Ziel war es, eine Spendenaktion umzusetzen, um die Einwohner und die Feuerwehr Rech finanziell zu unterstützen. Doch nicht nur mit Geldmitteln sollte den Menschen unter die Arme gegriffen werden, sondern auch seelisch. Die Recher sollten einen Abend lang Abstand von ihren Ängsten, Sorgen und Nöten nehmen können, um Kraft und Mut für den bevorstehenden Wiederaufbau ihrer Ortschaft zu sammeln. Die Führenden von Ort und Feuerwehr Rech zeigten sich sehr angetan von der Aktion und waren voller Vorfreude.

Unter der Leitung von KBI Bönig entstand so eine Planungsgruppe aus den Feuerwehren Gerolzhofen, Schwebheim und Unterspiesheim. Schon anfänglich machte sich bemerkbar, dass hier viele Synergien genutzt werden können. Eine bereits laufende Spendenaktion der FF Schwebheim nutzte man als Basis für das Projekt. Ein ‚Mutmacher-Fest‘ für die Bürger des Weinortes Rech soll die Übergabe der Spenden umrahmen.

Die Herausforderungen waren groß. Durch die fehlende Infrastruktur in der Ortschaft zeichnete sich schnell ab, dass alles für das Fest benötigte Material von den Feuerwehren in den Ort gebracht werden musste. Begonnen von den Speisen und Getränken samt Kühlanhänger über Biertischgarnituren, Zelte und Energieversorgung musste alles dorthin transportiert werden.
Die Bürger der Ortschaft sollten sich um nichts kümmern müssen.

Viele Firmen und Menschen aus dem Landkreis Schweinfurt unterstützten das Vorhaben bedingungslos. Einen Tag vor der Anreise belud man die Fahrzeuge mit dem vor Ort benötigten Material und bereitete sich auf die rund 350 Kilometer lange Fahrt vor. Am Samstag, den 18.09.2021 ging es nach einer kurzen Nacht um 03:00 Uhr morgens los. Zur Sicherheit führte die von der Feuerwehr Schwebheim betriebene Teststrecke am Sammelpunkt noch einen Schnelltest bei allen Teilnehmern durch, um die maximale Sicherheit aller zu gewährleisten.

Mit insgesamt sieben Fahrzeugen, zwei Kühlanhängern, einem Stromaggregat und jeweils einem PKW- sowie LKW-Anhänger bewegte sich die Kolonne Richtung Rech in Rheinland-Pfalz. Von der Feuerwehr Gerolzhofen waren sieben Feuerwehrler, der Mannschaftstransportwagen, das Tragkraftspritzenfahrzeug-Logistik sowie ein Anhänger dabei.

Bereits die Anfahrt durch die zerstörten Gebiete stimmte die Feuerwehrleute demütig. Das Ausmaß der Zerstörung selbst zu erleben, war außerordentlich unangenehm für alle Beteiligten.

Nach einer kurzen Verschnaufpause gingen die Feuerwehren trotz aller Eindrücke energiegeladen ans Werk. Den Fuhrpark und die Anhänger platzierten die Maschinisten sinnvoll auf einem zur Verfügung gestellten Schotterplatz. Zelte, Grill- und Getränkestationen bauten die drei Wehren Hand in Hand auf und verlegten die dazugehörige Stromversorgung. Für die Kinder aus der Ortschaft organisierte man eine Hüpfburg, Popcorn und Zuckerwatte sowie weitere Gelegenheiten und Spielzeuge für Spaß und Freude.

Da zu dieser Zeit in der Ortschaft, die maßgeblich vom Weinbau geprägt ist, das Weinfest stattfinden würde, war klar, dass dieses in die Feierlichkeiten integriert werden soll um das Heimatgefühl zu stärken. So war es ein Muss für die extra angereiste Feuerwehrkapelle des Altlandkreises Gerolzhofen, die amtierende und zukünftige Weinhoheit des Ortes mit fränkischem Liedgut zuhause abzuholen und zum Fest zu begleiten. Die Musikanten untermalten die ganzen Festlichkeiten mit bester Musik und Gesang und führten durch die Inthronisierung sowie die Spendenübergabe von fast 30.000 Euro und diversen Sachspenden für die örtliche Feuerwehr.

Das Fest verlief reibungslos. Die Freude und Dankbarkeit der Bewohner waren sichtlich zu spüren. Wir führten viele emotionale und gute Gespräche mit den Bürgern. Ausgelassen feierte man gemeinsam bis in die frühen Morgenstunden. Wir halfen da wo wir konnten und nahmen auch für uns viele Eindrücke und Worte mit, die einen schnell auf das Wesentliche im Leben besinnen lassen.

Nach einer weiteren kurzen Nacht, die Wir auf Feldbetten im Seminarraum eines örtlichen Hotels verbringen durften, ging es am Sonntag an den Rückbau. Routiniert verstaute man das mitgebrachte Material in den Fahrzeugen, bevor die Feuerwehren sich verabschiedeten und die Rückreise nach Unterfranken antraten.

Erschöpft, aber reich an positiven Erfahrungen erreichte die Marschkolonne die Heimat. Die Aufräum- und Reinigungsarbeiten werden noch die kommenden Tage in Anspruch nehmen.

Am Ende bleibt ein Dankeschön auszurichten. Danke an jeden Einzelnen, der dieses Vorhaben unterstützt hat; an die freiwilligen Feuerwehren aus Gerolzhofen, Unterspiesheim und Schwebheim, die Feuerwehrkapelle des Altlandkreises Gerolzhofen, die Planungsgruppe, die Menschen, Firmen und Organisationen des Landkreises Schweinfurt für die Spenden sowie die Gastfreundschaft der Bürgerinnen und Bürger der Ortschaft Rech in Rheinland-Pfalz, die das Fest mit ihrer Anwesenheit zu dem machten, was es war. Wir kommen gerne wieder.

An dieser Stelle möchten Wir anmerken, dass das Spendenkonto weiterhin geöffnet ist. Sie können gerne noch mit Ihrer Spende helfen und den Wiederaufbau in der Ortschaft Rech, insbesondere den der freiwilligen Feuerwehr, unterstützen.

Spendenkonto:
Feuerwehr Schwebheim
DE16 7906 9010 0002 5705 48
BIC: GENODEF1ATE
Verwendungszweck: Wir helfen Rech
Bis 200,00 € gilt der Einzahlungsbeleg, bzw. der Kontoauszug als Spendennachweis, darüber kann auch eine Spendenquittung ausgestellt werden.

Wir verzichten auf umfangreiches Bildmaterial. Deswegen gibt es nur ein Bild von der malerischen Landschaft, die den Weinort Rech umgibt und hoffentlich bald auch talwärts wieder so schön ist, wie es sich die Recher wünschen.

 

(FFGEO/wahleran)